Dieses Jahr haben wir die Gelegenheit genutzt, zum ersten Mal als veganer Kinderbuchverlag an der Leipziger Buchmesse teilzunehmen. Mit 280.000 Besucher*innen (2024) ist die Messe eine der größten und bedeutendsten ihrer Art in Europa. Wir sind zusammen mit der Druckerei oeding print, der Großbuchbinderei Spinner und dem V-Label aufgetreten und haben eine Plattform geschaffen, um tierethische Bücher sichtbar zu machen. Für mich war es total empowernd, mit Gleichgesinnten zusammenzuarbeiten.
Während wir uns inmitten der Bücherwelt bewegten, stießen wir sowohl bei anderen Verlagen als auch bei den Besuchenden immer wieder auf Stirnrunzeln. Die Frage "Was kann an einem Buch denn überhaupt nicht-vegan sein?" nutzten wir als Chance, um über die Produktion von Büchern und deren Inhalte aufzuklären. Eine der überraschendsten Erkenntnisse für viele war, dass sogar die verwendeten Heftklammern und die Metallringbindung nicht vegan sind, da die Metalle durch tierische Fette gezogen werden. Während unserer Gespräche konnten wir auch viele Missverständnisse ausräumen und die Werte des Veganismus vermitteln. Denn Veganismus ist mehr als nur eine Ernährungsweise; es ist eine Lebensweise, die darauf abzielt, Tierleid zu minimieren und die Umwelt zu schützen.
Unser langfristiges Ziel ist es, die vegane Buchproduktion als Standard zu etablieren, aber dafür braucht es meiner Meinung nach Druck von den Endkund*innen. Aktuell ist die vegane Buchproduktion noch teurer als die nicht-vegane. Dies liegt zum einen daran, dass Maschinen, die mit pflanzenbasierten Leimen arbeiten, nicht so effizient sind wie solche mit tierischen Leimen, und zum anderen, dass die Auswahl an veganen Materialien und Herstellungsmethoden begrenzt ist.
Zur Zeit produzieren viele Verlage aus Kostengründen ausserhalb von Deutschland.
Obwohl die vegane Produktion noch für Herausforderungen sorgt, war es ermutigend zu sehen, wie viele Menschen offen für unsere Botschaft waren und Interesse an veganen Kinderbüchern zeigten. Es war besonders erfreulich zu beobachten, dass nicht nur Veganer*innen unsere veganen Kinderbücher gekauft haben, sondern auch Eltern, die ihren Kindern Mitgefühl und Respekt vermitteln möchten und ihre Kinder zum eigenständigen Denken anregen möchten.
Wir hoffen, dass unser Auftritt auf der Leipziger Buchmesse dazu beigetragen hat, das Bewusstsein für vegane Kinderbücher (und Bücher) zu schärfen und die Diskussion über Tierethik in der Buchbranche voranzutreiben.
Es war eine unvergessliche Erfahrung, die uns mit Zuversicht und Entschlossenheit erfüllt hat, unsere Mission weiter voranzutreiben.
Im folgenden Video gibt es noch ein paar Einblicke zu unserem Messeauftritt, schaut gerne rein!