Darf man unsere veganen Kinderbücher nicht-veganen Familien schenken? Oder in Schule und Kindergarten vorlesen?
Seit ich angefangen habe, mit dem veganen Kinderbuchverlag auf Veggieworld-Messen zu gehen, habe ich unzählige Male folgende Sätze am Stand gehört:
„Ich will ja nicht missionieren!"
„und was, wenn das Kind keine Milch mehr trinken will?“
„Das kann ich nicht machen!“
„Die werden mich umbringen!“
„Vielleicht ist die Message doch zu deutlich?“
Unterdessen habe ich mit entsprechend vielen Menschen über genau dieses Thema gesprochen. Konsens war ausnahmslos: Die Kinder sind offen fürs Thema, die Eltern sind das Problem.
Ein ähnliches Thema sind auch Kindergarten und Schule – auch da: Die Kolleg*innen und Eltern der Kinder könnten sich beschweren, wenn ein Kinderbuch vorgelesen würde, was den Tierkonsum hinterfragt oder gar kritisiert.
Dürfen wir Kinder aus nicht-veganen Familien (resp. nicht-vegan-offenen Familien) also nicht aufklären? Diese Frage habe ich auf Social Media gestellt und möchte euch ein paar Antworten hier aufführen:
A: Mein Kind hatte am "Spielzeugtag" euer "Tiere backen einen Kuchen" mit und es ist gut angekommen! ❤️ Ich glaub es kommt auch immer auf die Beziehung zu der beschenken Familie an. Ich kenne Leute, bei denen würde das so gar nicht gut ankommen. Und ich kenne Leute (Omnis), die würden sich freuen ❤️
B: Auf jeden Fall 💚🐽🌱
C: Oh ja, das hab ich ja auch gesagt… und finde es gleichzeitig so traurig. Es ist einfach so, dass wir leider Gottes als die extremen angesehen werden… ich hoffe, dass ich meinem kleinen Neffen demnächst mal eure tollen Bücher vorlesen kann 😍 ich glaub ich würde doof angeguckt werden, wenn ich ihm das schenke. Leider…
D: Definitiv ja!
E: Gerade eure Bücher sind super gut! Meine Tochter hatte beim übernachten im Kindergarten "Grün macht groß" dabei. Sie wollte erst "Warum wir keine Tiere essen" von Ruby Roth mitnehmen. Das haben wir dann aber tatsächlich besprochen und Zuhause gelassen, da das wirklich sehr schwierig sein kann wenn die anderen Kinder davon Zuhause erzählen 😅. Es ist zwar nur die Wahrheit, aber ich möchte dir Konfrontation mit wütenden Eltern dann doch nicht
F: Finde es sogar wichtig und es ist nun mal die Wahrheit, damit kommen viele halt nicht zurecht, braucht wohl Zeit❤️
G: Definitiv sollte man das Kind gerecht machen. Wir sprechen da auch mit unseren Kindern ganz offen und ehrlich drüber. Natürlich kindgerecht. In der Schule handhabe ich das schon etwas direkter. Als wir mal das Thema Milchproduktion in der Schule hatten und wir geschaut haben, wie die Industrie funktioniert, hat mich eine Schülerin danach total verdutzt und empört angeschaut und mich gefragt, wieso sie das nicht schon eher wussten…
H: Ich finde Aufklärung ist wichtig und je eher desto besser. Bei vielen Erwachsenen hat man das Gefühl, dass Hopfen und Malz verloren sind. Kinder sind meist viel emphatischer und offener für eine Welt ohne Leid. Frieden und Gerechtigkeit für alle Lebewesen sollen ja kein stiller Traum bleiben.
I: Doch, man darf natürlich aufklären. Man muss sogar, finde ich. Wenn man möchte, dass sich die Gesellschaft ändert, muss man auch seine Überzeugung kund tun bzw. normalisieren und sich nicht als Veganer selbst kritisieren als „irgendwie anders“. Wenn ich mitbekomme, dass ein Kind z.B. gegen Mitschüler*innen diskriminierend auftritt, werde ich das Thema ja auch ansprechen und entsprechend aufklären. Speziesismus ist nur eine andere Form der Diskriminierung und über Diskriminierungen jeglicher Art sollte man immer aufklären. Wird nicht jedem/jeder passen, aber das ist bei anderen Themen ja genauso. Und beeinflusst werden die Kinder in Schule und Kiga sowieso und das gefällt uns Eltern vielleicht auch nicht immer 🤷♀️
J: Ich führe eine vegane Kindertagespflege. Die Eltern der Kinder sind nicht vegan. Aber ich finde es schon wichtig, dass Kinder wissen, was sie auf dem Teller haben. Ich erkläre auch, wenn ein Kind nach Milch fragt, dass die Milch für die Kälbchen sind und wir ein Hafer oder Soja Getränk haben. Ich finde schon, dass wir aufklären dürfen/ sollen. Gut, meine Eltern wissen ja, wenn sie ihre Kinder zu bringen, welche Werte ich vertrete.
K: Aufklärung ist so wichtig! Würde mir wünschen früher solche Bücher gehabt zu haben.